fit4internet schafft Kindersicherheit in der digitalen Welt
30. November 2021 - Internationaler Tag der Computersicherheit - Ob Arbeit, Schule oder Privatleben: Spätestens seit dem Ausbruch der Pandemie gehört es zum Alltag, sich wie selbstverständlich in der digitalen Welt zu bewegen. Doch die wenigsten Menschen wissen, welche Gefahren online lauern und wie man sich sinnvoll davor schützt. Genau hier setzt fit4internet, der Verein zur Steigerung der digitalen Kompetenzen in Österreich an.
Aus einer von fit4internet beauftragten und von Marketagent durchgeführten Umfrage vom März 2021 zur Kindersicherheit in der digitalen Welt geht hervor, dass bereits 12,4 % der Kinder ein eigenes Tablet oder Smartphone besitzen, bei den 6- bis 9-Jährigen sind es sogar über 50 % zwischen 10 und 15 Jahren haben fast 95 % der Kinder eigene Geräte. Speziell für Eltern und Betreuungspersonen ist demnach die Frage nach der Sicherheit der Kinder in der digitalen Welt ein zentrales Thema.
Während bei Kindern von 0-5 Jahren über 88 % der Eltern genau Bescheid wissen, wie oft und wie lange das Kind das Internet nutzt und welche lnhalte es sieht, sind es bei den 10- bis 15-Jährigen nur mehr etwas über 27 %. Die größten Gefahren sehen Eltern vor allem in den Bereichen Pornographie, Pädophilie und Cybermobbing, wahrend Fake News, Hacking und Daten- oder ldentitätsdiebstahl als weniger gefährlich eingestuft werden.
Eltern und Kinder im Netz
Um einen sicheren Umgang ihrer Kinder in digitalen Kanälen zu gewährleisten, haben mehr als 45 % mit dem Nachwuchs über Gefahren im Internet gesprochen - die Mutter liegen hier mit 51 % klar vor den Vätern, die auf knapp 40 % kommen. Obwohl bei den akutesten Gefahren Pädophilie genannt wurde, geben nur 24 % der Eltern an, Kinder über diverse Privatsphäre-Einstellungen auf sozialen Medien aufgeklärt zu haben - 11 % der Eltern sagen sogar, sie hatten keinerlei Maßnahmen gesetzt. Und während knapp 93 % der Eltern angeben, dass ein souveräner Umgang in der digitalen Welt für Kinder in Ausbildung und Beruf später sehr wichtig sein werden, lässt sich auch Unbehagen identifizieren: Über 86 % sind froh darüber, dass sie eine Kindheit großteils abseits der digitalen Welt erleben konnten.
Dass die Digitalisierung im Verlauf der vergangenen Jahre immer größere Bedeutung bekommen hat - und damit auch die Frage nach mehr Sicherheit im Netz -, ist für Dr. Margarete Schrambock, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, ein essenzielles Thema: ,,Die digitalen Plattformen sind ein TeiI unseres Alltages. Der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit Daten, zählt heute zu den Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Man muss darauf achten, was man online stellt und was man weitergibt. Wir wollen, dass unsere Kinder kompetent und sicher in der digitalen Welt unterwegs sind. Genau hier setzt der Verein fit4internet an. Kinder und Jugendliche lernen auf spielerische Art und Weise, wie man mit verschiedenen digitalen Medien umgeht."
Sicherheit im Netz für die Großen - und vor allem Klein(st)en
Genau hier setzt beispielsweise das Cyber Security Quiz für Österreich an, das durch spielerisches Training aufzeigt, wie man selbst zur "menschlichen Firewall" werden kann. In Kooperation von SBA Research, Cyber Security Austria, ovos, Saferinternet und fit4internet entwickelt, wendet sich die Cyber-Security-Quiz-App an Alt und Jung und gibt einen Überblick über die virtuellen Herausforderungen - von Schadsoftware über Online-Betrug bis hin zu Fake News und Hass im Netz. Dank der Unterstützung durch das Zukunftsprogramm der Arbeiterkammer erfolgte - rechtzeitig zum "European Cyber Security Month" im Oktober - eine umfassende inhaltliche Erweiterung, die verstärkt auf Entwicklungen reagiert, welche sich durch die Pandemie beschleunigten: Zusätzlich zum richtigen Umgang mit dem Smartphone oder Urheberrechtsfragen können die digitalen Kompetenzen nun ebenfalls in den Bereichen Home-Office oder Online-Shopping gestärkt werden - und ab der bald erscheinenden Version 2.0 vor allem auch im Erkennen von Fake News. Ein ganz spezieller Fokus wird dabei auch auf das - nicht zuletzt durch Lockdowns, Online-Gaming und Home-Schooling - zunehmend bedeutende Thema der "Kindersicherheit im Netz" gelegt.
Das erweiterte Cyber Security Quiz kann kostenlos im AppStore oder im PlayStore heruntergeladen werden. Unter www.cybersecurityquiz.at stehen außerdem eine Desktop-Version sowie weitere Informationen zu Angeboten und Inhalten zur Verfügung.
Ausgezeichnete App
Die App könne auch im Rahmen des Wirtschaftspreises "eAward", mit dem der renommierte Fachverlag Report am 18. Oktober 2021 bereits in 16. Auflage Projekte mit IT-Bezug aus dem gesamten DACH-Raum auszeichnete, auf voller Linie überzeugen: Das Cyber Security Quiz setzte sich gegen insgesamt 48 nominierte Projekte in sechs Kategorien durch und wurde zum Sieger in der Kategorie "Bildung und Personalentwicklung" gekürt - eine zusätzliche Bestätigung der Bedeutung des Faktors Mensch beim Thema Cyber Security. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit dem "smarten und simplen Zugang zum wichtigen Thema Cybersicherheit" sowie mit der gelungenen "Sensibilisierung mittels Gamification", die perfekt auf die junge Generation ausgerichtet ist.
Eltern im Fokus
"Eltern haben es in diesen Zeiten nicht leicht. Die Digitalisierung schreitet mit immer größeren Schritten voran und macht dabei auch nicht vor dem eigenen Nachwuchs halt - mit allen Vorteilen und Gefahren. Hier müssen wir als Verein zur Steigerung der digitalen Kompetenzen in Österreich unterstützend auftreten und den Eltern die schwere Aufgabe der digitalen Erziehung erleichtern", so Reinhard Gojer, MBA, f4i-Präsident. Um den Eltern - speziell auch gegen Gefahren, die gar nicht als solche erkannt werden - hilfreiche Tools in die Hand zu geben, hat fit4internet sein Sicherheits-Arsenal um zwei weitere "Schutzwesten" erweitert: mit dem Selbsteinschätzungsinstrument "CHECK Kinder-Sicherheit in der digitalen Welt" und den Wissensfragen "QUIZ Kinder-Sicherheit in der digitalen Welt" werden Kindern bis 15 Jahren und im Speziellen deren Eltern eine Standortbestimmung über ihre "digitalen (Eltern-)Kompetenzen" angeboten. Anhand von Situationen aus dem digitalen Familien- und Betreuungsalltag können so das eigene Verhalten reflektiert und Anregungen zu relevanten Themen in der Medienerziehung gesammelt werden.
Work(shop) it out
"Für die Akzeptanz von Regeln bei den Kindern ist es entscheidend, dass es auch Regeln für die Eltern gibt. Und dass Eltern genauso bereit sind, Konsequenzen zu tragen und sich nicht in Ausreden flüchten. Von diesem Verhalten der Eltern lernen die Kinder enorm viel", schlussfoltert Barbara Buchegger, pädagogische Leiterin der Initiative Saferinternet.at, die vor allem Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende bei der sicheren Nutzung des Internet unterstützt. Um ihr Know-how im Security-Bereich zu bündeln, werden fit4internet und Saferinternet in diesem Zusammenhang ergänzende Workshops für Eltern zum Thema "Kindersicherheit im Internet" anbieten und so die digitalen Kompetenzen der Eltern und ihres Nachwuchses weiter steigern, um ihre digitale Sicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten.